Viele Menschen denken bei Muskeln vor allem an Krafttraining, Fitness und einen durchtrainierten Körper. Aber wussten Sie, dass unsere Muskeln weit mehr leisten, als nur den Körper zu bewegen oder uns stärker aussehen zu lassen? Sie spielen auch eine entscheidende Rolle in unserer Gesundheit und beeinflussen direkt die Funktion unserer Organe. Lassen Sie uns dieses faszinierende Thema genauer betrachten und entdecken, was es mit den sogenannten Myokinen auf sich hat und wie Sie diese durch gezieltes Training aktivieren können.
Myokine, was ist das?
Myokine sind eine Gruppe von Botenstoffen, die von den Muskelzellen während und nach dem Training ausgeschüttet werden. Der Begriff stammt aus dem Griechischen, wobei „myo“ für Muskel und „kine“ für Bewegung steht. Diese speziellen Proteine und Peptide fungieren als Signalmoleküle und können über das Blut zu verschiedenen Organen transportiert werden, um dort ihre Wirkung zu entfalten.
Ursprünglich wurde angenommen, dass Myokine lediglich eine Rolle bei der Anpassung der Muskeln an körperliche Aktivität spielen. Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass sie viel weiterreichende Effekte haben. Myokine können zahlreiche physiologische Prozesse beeinflussen und haben damit einen direkten Einfluss auf die allgemeine Gesundheit.
Wie wirken Myokine?
Die Wirkung von Myokinen ist vielfältig und umfasst zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Sie können die Funktion verschiedener Organe verbessern und somit zu einer besseren Gesundheit und Prävention von Krankheiten beitragen. Hier sind einige der wichtigsten Wirkungen von Myokinen:
Entzündungshemmende Wirkung:
Einige Myokine, wie z.B. Interleukin-6 (IL-6), haben entzündungshemmende Eigenschaften. Sie helfen, chronische Entzündungen im Körper zu reduzieren, die mit vielen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmten Krebsarten in Verbindung stehen.
Förderung des Fettstoffwechsels:
Myokine können den Fettstoffwechsel anregen und damit zur Reduktion von Körperfett beitragen. Sie fördern die Umwandlung von weißen Fettzellen, die für die Energiespeicherung zuständig sind, in braune Fettzellen, die mehr Energie verbrennen und Wärme erzeugen.
Verbesserung der Insulinsensitivität:
Die Ausschüttung bestimmter Myokine wie IL-6 und Irisin kann die Insulinsensitivität verbessern, was wiederum das Risiko für Typ-2-Diabetes senkt. Sie tragen dazu bei, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und die Glukoseaufnahme in die Zellen zu erleichtern.
Förderung der Herzgesundheit:
Myokine wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Sie verbessern die Funktion der Blutgefäße und fördern die Herzgesundheit, indem sie das Risiko für Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Unterstützung der Gehirnfunktion:
Einige Myokine, wie das Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF), spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung der Neuroplastizität, der Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und neue Verbindungen zu bilden. Dies kann das Gedächtnis verbessern und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer verringern.
Hormonbalance und Wechseljahre
Während der Wechseljahre helfen Myokine, die Hormonbalance zu stabilisieren, indem sie Stresshormone wie Cortisol senken, Entzündungen reduzieren und die Insulinsensitivität verbessern. Diese Effekte können typische Symptome der Wechseljahre lindern und das allgemeine Wohlbefinden unterstützen.
Eine der effektivsten Arten Myokine auszulösen - das myokine Muskellängentraining
Die Ausschüttung von Myokinen ist eng mit der Muskelaktivität verbunden, und verschiedene Arten von Training können ihre Produktion unterschiedlich beeinflussen. Eines der effektivsten Trainingsarten zur Freisetzung von Myokinen ist das Muskellängentraining.
Muskellängentraining bezieht sich auf Übungen, die die Muskeln über ihre volle Länge (in sogenannten Muskelschlingen) aktivieren und dehnen. Dabei wird sowohl die exzentrische (verlängernde) als auch die konzentrische (verkürzende) Phase des Muskeltrainings betont.
Diese Art von Training fördert nicht nur die Flexibilität und Kraft der Muskeln, sondern stimuliert auch die Ausschüttung von Myokinen. Studien haben gezeigt, dass besonders exzentrische Bewegungen, bei denen die Muskeln unter Spannung verlängert werden, eine hohe Myokinausschüttung bewirken können. Diese Form des myokinen Muskellängentrainings wenden wir in unserer Schmerfrei-Methode an.
Um die Vorteile von Myokinen voll auszuschöpfen, sollte ein Gesundheitsprogramm eine Mischung aus moderatem Krafttraining, individuell angepasstem Ausdauertraining und myokinem Muskellängentraining umfassen. Mit der richtigen Ernährung bestehend aus Proteinen und hochwertigen Fetten unterstützen Sie diesen Effekt nochmals. Auf diese Weise können Sie die bestmögliche Freisetzung von Myokinen fördern und gleichzeitig Ihre allgemeine Fitness und Gesundheit verbessern.
Fazit
Muskeln sind weit mehr als nur Bewegungsapparat und Kraftquelle – sie sind auch hochaktive Drüsen, die wichtige Botenstoffe, sogenannte Myokine, produzieren. Diese Myokine haben eine breite Palette von positiven Effekten auf den Körper und können die Gesundheit der Organe, die Stoffwechselrate und die allgemeine Fitness erheblich verbessern. Durch gezieltes Training, insbesondere das myokine Muskellängentraining, können Sie die Produktion dieser wertvollen Botenstoffe ankurbeln und so einen wichtigen Beitrag zu Ihrer Gesundheit leisten. Versuchen Sie doch einfach mal die ganzheitliche Schmerzfrei-Methode der Gesundheitscoaches anzuwenden... hierbei erleben Sie die gesamte Welt und Wirkung der Myokine.
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