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WIE GESUND IST MILCH WIRKLICH?



Gehören Sie auch zu den Menschen, die gerne ein Glas Milch trinken? Dann schauen Sie sich unseren Beitrag an und erfahren Sie, was Sie Ihrem Körper mit der weißen Flüssigkeit Gutes tun – und was die Nachteile davon sind. Milch ist in aller Munde. Die Diskussionen, ob Milch gesund ist oder nicht, werden längst nicht mehr nur zwischen Milchtrinkern und Nicht-Milchtrinkern geführt. Inzwischen gehen auch Wissenschaftler und Ernährungsexperten den Mythen auf den Grund.

Doch eine allumfassende Meinung, ob Milch gesund ist oder nicht, gibt es bislang nicht. Wir haben uns die Vor- und Nachteile von Milch angeschaut und erläutern sie Ihnen.

Was sagen deutsche Experten zu Kuhmilch? Das Thema Kuhmilch ist unter deutschen Experten ein zwiespältiges Thema. Auf der einen Seite stehen die positiven Eigenschaften wie die essentiellen Inhaltsstoffe, die risikosenkenden Eigenschaften, um Darmkrebs oder Diabetes Typ 2 vorzubeugen, sowie die positiven Auswirkungen auf Knochen und Zähne. Auf der anderen Seite sind die negativen Eigenschaften heute sehr präsent. Dazu gehören ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs, Allergien und Unverträglichkeiten und der Verdacht, Milch könnte Osteoporose fördern. Im Hinblick auf kardiovaskuläre Erkrankungen gibt es unterschiedliche Meinungen – manchmal soll Milch das Risiko senken, manchmal erhöhen.

Wie sehen andere Länder den Verzehr von Kuhmilch? Der Professor und Ernährungsforscher vom Stanford Prevention Research Center, Christopher Gardner, ist der Meinung, dass Milch nicht der einzig wahre Kalziumlieferant ist. „Was sind die einzigartigen Nährstoffe, die Milchprodukte haben und die nichts anderes hat? Nichts. Es ist wahr, dass Kalzium leichter aus Milch gewonnen werden kann als aus allem anderen. Das ist völlig richtig. Aber man kann Kalzium aus vielen anderen Produkten erhalten.“

Der Endokrinologe Walter Willett von der Harvard-Universität hat in seiner Rezension im New England Journal of Medicine aufgeführt, dass Milch womöglich kein Wundermittel für starke Knochen ist, wie früher angenommen wurde. »Milchgenuss im Erwachsenenalter schützt nicht vor Osteoporose und Knochenbrüchen, wie man lange dachte«, sagt Walter Willett. Denn die Länder mit erhöhtem Milchkonsum sind die Raten von Hüftfrakturen am höchsten. Damit wird zwar nicht umfassend belegt, dass Milch für die Brüche verantwortlich ist, es könnte aber darauf hindeuten.

Die Forscher erkennen zwar den Wert der in der Milch enthaltenen essentiellen Nährstoffe, erklären aber auch, dass diese auch in anderen Produkten vorkommen.

Ähnlich sehen es auch italienische Experten. Sie haben herausgefunden, dass das in der Milch enthaltene Kalzium besser aufgenommen werden kann als aus anderen Lebensmitteln. Dennoch sei Kuhmilch nicht der einzige Lieferant des Mineralstoffs.

Wie in Italien sehen auch die Experten in Frankreich Milch als eine einfache und wichtige Kalziumquelle, jedoch nicht als die einzige. Sie vertreten zudem die Annahme, dass zu viel Milch das Risiko für Diabetes und Prostatakrebs erhöht.

Und in Frankreich gibt es weitere milchkritische Ansichten: Kuhmilch sei ein durch Marketing gepushtes Produkt und für Kälber statt für Menschen gedacht. Kuhmilch sei für den Menschen schlecht zu verdauen, weswegen ein Großteil der Menschheit an Laktoseintoleranz leidet. Ihnen fehlt das Enzym Laktase, das die Laktose – den Milchzucker – im Körper verarbeitet. Typische Folgen bei Milchkonsum können Bauchschmerzen und Blähungen sein. Darüber hinaus sei Milch für kardiovaskuläre Krankheiten verantwortlich – diese Annahme ist jedoch wie schon erwähnt nicht wissenschaftlich bewiesen.

In Japan wird der Konsum von Kuhmilch hoch gelobt. Die traditionell japanische Küche kennt keine Milchprodukte, was zu einem Kalziummangel in der Bevölkerung führt. Im Vergleich zu Fisch oder Gemüse sei Milch sogar eine bessere Kalziumquelle. Ebenfalls wird in Japan angenommen, dass Milch keine Osteoporose hervorruft.

Wie individuell verschiedene Länder den Konsum von Milch beurteilen, macht sehr deutlich, wie durchmischt die Forschungsergebnisse zu dem Thema immer noch sind. Und natürlich macht es auch einen Unterschied, wie sich die Menschen in den Ländern sonst ernähren. Angesichts der unübersichtlichen Lage ist es wichtig, sich auf die Grundlagen zu besinnen, die wir sicher feststellen können.

Welche Inhaltsstoffe hat Kuhmilch? Milch setzt sich aus Wasser, Eiweißen, Fett und Milchzucker zusammen. Hinzu kommen essenzielle Vitamine und Mineralstoffe:

  • Calzium für die Knochendichte

  • Vitamin D für eine gute Knochenmasse

  • Protein für Muskelmasse und Körperkraft

  • Phosphor für Knochenaufbau und -gesundheit sowie den Stoffwechsel

  • Magnesium für Knochen, Muskeln, Stoffwechsel

  • Vitamin A für die Zellneubildung und -entwicklung und gutes Sehen

  • B2 für eine gesunde Zellfunktion

  • B12 für viele Stoffwechselprozesse wie der Abbau von Fettsäuren

  • Folsäure für die Zellteilung und -neubildung, den Eisen- und Vitamin-B12-Stoffwechsel und zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Zink für die Wundheilung, gesunde Haare und Nägel, ein gutes Immunsystem, und Antioxidantien

  • Jod für eine verlässliche Schilddrüsenfunktion

Warum ist Magnesium für den Körper so wichtig?

Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, den der Körper überall braucht: Stoffwechsel, Knochen, Muskeln und das Zellgewebe benötigen Magnesium, um richtig funktionieren zu können. So trägt Magnesium nicht nur für gesunde Knochen bei, sondern auch für Muskelkontraktionen und Reizweiterleitungen. Darüber hinaus ist Magnesium an folgenden Vorgängen im Körper beteiligt:

  • Es fördert die Aufnahme von Mineralstoffen und Vitaminen, darunter Kalzium, Kalium, Phosphor und Vitamin D.

  • Es reduziert die Produktion des Stresshormons Cortisol.

  • Es wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.

  • Es entspannt die Darmwand und reduziert Stress – dadurch kann es bei Verstopfung und Darmentzündungen helfen.

Welche Vorteile hat Kuhmilch? Kuhmilch liefert nicht nur Vitamine und Mineralstoffe, sondern hat auch noch weitere Vorteile:

  • Sättigt schnell Wer Milch trinkt, hat weniger Heißhungerattacken. Das liegt am niedrigen glykämischen Index, der den Blutzucker stabilisiert. Gemäß einer Studie der University of Western Australia hatten Probanden, die ein Glas Milch zum Frühstück tranken, bis zur Mittagszeit weniger Hunger und nahmen durchschnittlich 50 Kalorien weniger zu sich. „Warum Milch so gut sättigt, ist noch nicht vollständig geklärt“. Der Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Nicolai Worm vermutet: „Sowohl die Konsistenz von Milch als auch der Laktosegehalt und vor allem die Aminosäuren des Milchproteins könnten an der Wirkung beteiligt sein“.

  • Zahn- und Knochengesundheit Durch den Konsum von Milch liefern Sie Ihrem Körper wertvolle Inhaltsstoffe wie Magnesium, Zink, Jod, Eiweiß, Kalzium, Vitamin B2 sowie B12, die unter anderem für eine gute Zahn- und Knochengesundheit verantwortlich sind.

  • Senkt das Diabetesrisiko

In Form von Joghurt oder Käse senkt Milch auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Durch die Fermentation der Milchprodukte entsteht das Vitamin K, das als Schutzfaktor bei Diabetes wirkt.

Welche Nachteile hat Kuhmilch? Die langen Diskussionen machen eins deutlich. So wie Milch Vorteile hat, weist sie auch Nachteile auf:

  • Hautunreinheiten

Doch Milch kann sich auch negativ auf Ihren Körper auswirken. So kann Milch durch die enthaltenen Hormone die Talgproduktion im Körper anregen. Verstopfte Poren und eine unreine Haut sind die Folge. Ebenfalls kann unreine Haut und Akne durch eine Laktoseintoleranz oder Milchallergie hergerufen werden.

  • Allergien

Milch kann Allergien auslösen, darunter eine genuine Milchallergie. Die Allergien werden oft bereits im Kindesalter entwickelt. Die in der Milch enthaltenen Proteine sind für den Körper artfremd, der Körper wehrt sich dagegen. Typische Reaktionen sind Reizhusten, eine vermehrte Schleimproduktion sowie Atemschwierigkeiten. Chronische Infekte, Bronchitis sowie Ekzeme können Langzeitfolgen sein.

  • Krebs »Es gibt lediglich Hinweise, dass mehr als ein Liter Milch pro Tag das Risiko für Prostatakrebs erhöht«, sagt Bernhard Watzl, Ernährungswissenschaftler am Max-Rubner-Institut. Schuld daran ist die erhöhte Menge Kalzium, die dem Körper zugeführt wird. Für andere Krebsarten gibt es jedoch keine Belege – im Gegenteil: Milch, bzw. das enthaltene Kalzium, schützt vor Darmkrebs.

  • Knochen

Obwohl Milch als absoluter Kalziumlieferant gilt, gehen die Meinungen darüber auseinander. So gibt es in Ländern, die traditionell einen geringen Milchkonsum aufweisen, weniger Fälle von Osteoporose. Das führt auf die Annahme zurück, dass die höhere Menge an Kalzium die Knochen verkalkt, die dadurch zum Beispiel bei einem Sturz leichter brechen.

Welche Alternativen gibt es zu Kuhmilch? Kuhmilch ist heutzutage nicht mehr so beliebt wie noch vor einigen Jahren. Einerseits, weil die Produktion von vielen nicht als ethisch einwandfrei gesehen wird. Milchkühe sind überzüchtet, müssen fast immer stehen, haben kaum Bewegung. Und zum anderen, weil viele Menschen die Milch nicht vertragen. Doch das bedeutet nicht, dass man gänzlich auf Milch verzichten muss – heutzutage gibt es viele pflanzliche Alternativen zu Kuhmilch, die man bereits im Supermarkt kaufen kann. Dazu zählen:

  • Hafermilch

  • Sojamilch

  • Mandelmilch

  • Dinkelmilch

  • Reismilch

  • Kokosmilch

  • Erbsenmilch

Unser Fazit zur Kuhmilch Grundsätzlich spricht nichts gegen, Milch zu trinken – vorausgesetzt, Sie sind nicht laktoseintolerant oder leiden an einer Milchallergie. Bisher gibt es keine umfassenden Studien, die darauf hindeuten, dass Milch allgemein krebsauslösend ist. Studien haben festgestellt, dass Milch das Risiko für Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2 senken kann.

Milch enthält viele essenzielle Inhaltsstoffe wie Kalzium, die Vitamine A, B2, B12 und D sowie Magnesium, Zink und Jod. Sie sind für eine gesunde Körperfunktion wichtig. Sie wollen oder müssen auf Kuhmilch verzichten? Dann stehen Ihnen viele pflanzliche Alternativen zur Verfügung.

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